Mittwoch, 25. Juli 2012

Leben ohne Lektorat?

Um wenig wird mehr gestritten, wenn Autoren zusammenkommen: sind ebooks die elektronische Version des Bösen, die es abzuwehren gilt?
Werden sie das Buch als greifbaren Gegenstand vernichten?
Halten darüber Unmoral des Schreibens und des Lesens Einzug in eine bisher heile Gesellschaft hehrer Literaten, die den Lesern bis dato weder Rechtschreibfehler, noch Plotkatastrophen zumuteten?
Und ist der selbstverlegende Ebook-Autor der natürliche Fressfeind des Verlegers?

Halten wir dazu fest:
In vielen ebooks sind viele Fehler.
In vielen ebooks ist der Plot so dünn wie Reispapier, das die Novembersonne durchscheinen lässt.
In manchen ebooks versammeln sich mehr Anfängerfehler eines Autors als Polizisten bei der Räumung eines Occupy-Camps.

Halten wir außerdem fest:
In vielen Büchern, die in einem Verlag erschienen sind, finden sich viele Fehler.
In vielen Büchern, die in namhaften Verlagen erschienen sind, ist der Plot so fragwürdig, wie die Wahlkampfrede eines FDP-Politikers nach dem dritten Glas Rotwein.
In so manchem Bestseller von Gnaden eines großen Publikumsverlags wird dem Leser viel Geduld mit den Schwächen eines unerfahrenen Autors und eines lustlosen Lektors abverlangt.

Wie spielt das Leben so? Das erklärt beispielsweise dieser Artikel: http://www.literaturcafe.de/martina-gercke-holunderkuesschen-wie-man-ohne-verlag-einen-bestseller-schreibt/
Was der beweist? Nichts weiter. Nur, dass das Leben sonderbare Wege geht. Manchmal. Und dass wir immer schon wussten: Verlage verlegen Bücher, von denen sie sich Einkünfte versprechen. Und die waren manchmal sogar vorher selbstverlegte, unlektorierte ebooks. Sind sie nun, durch die Erwachsenentaufe der Verlagsübernahme zu verehrungswürdigen Werken der Literatur geworden? Oder hat nicht so mancher Autor feststellen müssen, dass er am Ende immer in der Verantwortung bleibt und letztlich bleiben möchte?

Es wird zu viel geredet. Tun wir was! Beispielsweise lesen: http://www.amazon.de/Aqua-Stellata-ebook/dp/B008EXBPUO/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1343218180&sr=8-1

1 Kommentar:

  1. Hey Benni, wenn ich mal deinen Beitrag "lektorieren" darf. So viel viel und viele liest man selten. *zwinker* Aber - ich stimme dir zu 100% zu was den Inhalt deines Beitrags angeht. Ich liebe meine Freiheit und muss meine Bücher nicht durch einen Verlag "adeln" lassen. Trotzdem - lass uns weiterhin für Fehlerfreiheit kämpfen, auch wenn viele Leser keinen blassen Schimmer von Zeichensetzung haben. :)

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